Festivaltraditionen sind was schönes! Dieses Jahr ging es für mich zum Dritten mal aufs Helene Beach Festival. Niemals hätte ich vor dem ersten Festival gedacht, dass es mir so gut gefallen würde und ich mich das ganze Jahr auf dieses eine Juli-Wochenende freuen würde.
Aber was soll ich sagen? Dieses eine Wochenende ist das sorgenfreiste im ganzen Jahr und auch wenn es mit etwas Stress verbunden ist, ist es einfach jede Packerei und Schlepperei wert! 2015 waren wir das erste mal auf dem Festival, darüber gibt es bereits einen Beitrag, den findet ihr HIER.
Nun aber zum Bericht von 2017. Jahr zu Jahr lernt man ja irgendwas dazu, deswegen fühlten Esra und ich uns in Jahr 3 schon recht gut vorbereitet. Diesmal hatten wir ein Zweierzelt, keinen Palast für 8 Leute, nicht übermäßiges Essen und zwei schöne neue Campingstühle. Da wir letztes Jahr erst um 12 Uhr losgekommen sind und zur Dämmerung unser Zelt aufgebaut hatten, wollten wir diesmal früher los. Gegen 9 haben wir es wirklich geschafft und waren unterwegs. Das Helene Beach Festival liegt bei Frankfurt Oder und wir brauchen knapp 1 1/2 Stunden dorthin.
Dieses Jahr wurden mir zwei Pressetickets gestellt, das bedeutet, dass ich für die Tickets nichts zahlen musste, aber dafür über das Festival berichten sollte. Da ich das ja sowieso jedes Jahr mache ist das keine schwere Aufgabe und ich habe mich gefreut als „VIP“ anzureisen. Denn man hat mit dem Presseticket einige Vorteile, so kann man zum Beispiel auf dem VIP Campingplatz leben und hat eine Extra Einfahrt, da bei 25.000 Besuchern auch gerne mal ein Stau entsteht.
Den ersten komischen Blick ernteten Esra und ich, als wir von der Parkplatzdame auf den VIP Campingplatz gewunken wurden und wir meinten „Wir gehen lieber auf den normalen, da sind unsere Freunde.“ Haha. Ich habe das Presseticket nämlich nicht haben wollen, um „besser“ zu leben die vier Tage. Um ehrlich zu sein liebe ich genau das an dem Festival. Keine Schminke, keine tollen Outfits, keine Sorgen. Einfach entspannen, nicht drum kümmern wie man aussieht. Natürlich wäre es bestimmt cool gewesen, wenn ich Coachella-mäßig angezogen gewesen wäre, aber das kam überhaupt nicht in Frage. Deswegen gibt es auch keine fancy Blogger Bilder von mir von diesem Festival. Trotzdem möchte ich versuchen, euch mit Worten zu beschreiben, warum ich das Feeling dort liebe.
Esra und ich haben es dieses Jahr ganz alleine geschafft zum Campingplatz mit all unserem Zeug zu kommen. Das ist aber auch nicht einfach. Besonders wenn man den Campingplatz wählt der am weitesten vom Parkplatz weg ist. Auf dem Weg zum Campingplatz kommt man nämlich schon an den ganzen feiernden Menschen vorbei. Und diese feiernden Menschen nehmen keine Rücksicht auf dich und dein Gepäck. Wir wurden von oben bis unten mit Wasserpistolen abgeschossen und anschließend mit Konfetti beworfen. YAAY! Angekommen am Campingplatz haben wir unser Zelt aufgebaut um anschließend nochmal loszugehen, um Verpflegung und Anziehsachen zu holen. Der ganze Akt dauerte also schon so 2 Stunden. Aber danach ging es endlich los! Ab in den Campingstuhl, ein kühles Bier öffnen und entspannen.
Am Donnerstagabend ging es also los zum eigentlichen Festivalgelände und wir durften feststellen, dass es dieses Jahr erstmals ein Riesenrad gab. Da war die Freude natürlich riesig und wir wollten sofort mitfahren. Esra meinte, sie würde mir (aus Spaß) einen Heiratsantrag machen auf dem Riesenrad. Da wir damals mit 14 immer meinten wir sind „Ehefrauen“ hat mich der Satz gar nicht verwundert. Gemeinsam mit „Dem Camper“ (unser bestes Gruppenmitglied) sind wir dann aufs Riesenrad gegangen und haben uns erstmal richtig gefreut. 1. ist das Riesenrad hier schneller als gewöhnlich und 2. konnte man endlich mal das Festivalgelände von oben sehen. Nach der zweiten Runde oder so meinte Esra dann sie würde mir jetzt einen Heiratsantrag machen und sagte „Melli willst du meine Trauzeugin werden?“. Und damit habe ich einfach überhaupt nicht gerechnet. Wer es noch nich mitbekommen hat, Esra wird nächstes Jahr heiraten. Ich war so überrascht, dass ich direkt angefangen habe zu heulen. So haben wir die nächsten 3 Runden auf dem Riesenrad damit verbracht uns zu umarmen und zu heulen.
Danach sind wir zu einer der Bühnen gegangen und haben uns Alle Farben angehört und noch ein bisschen getanzt.
Am Freitag haben wir das schöne Wetter genossen und waren unter anderem im See baden. Der Helenesee ist wirklich mega schön und klar und ich gehe da richtig gerne baden! Im Gegensatz zu den meisten Seen in Berlin sind dort nämlich auch keine Algen oder andere Gewächse, haha.
Wir haben wieder so viel gelacht und Spaß gehabt. Ich liebe unsere Gruppe einfach, denn Esra und ich sind die einzigen Mädels unter den vielen Männern und dadurch gibt es auch keine Zickerein oder sowas. Nach 3 Jahren ist man echt ein gutes Team und es ist jedes Jahr aufs neue einfach nur eine tolle Zeit.
Am Abend haben wir uns RAF Camora angeguckt, sind nochmal Riesenrad gefahren, diesmal zu sechst und sind über 15.000 Schritte gelaufen. Außerdem waren wir noch bei K.I.Z., Kool Savas und bei Gestört aber Geil. Danach gab es noch eine leckere Pizza und gegen 4 waren wir im Zelt.
Man läuft einfach unglaublich viel, da das Gelände wirklich groß und weitläufig ist. Dementsprechend taten mir nach dem ganzen Tanzen und Laufen echt die Füße weh und ich habe geschlafen wie ein Baby.
Der Samstag wurde ähnlich verbracht wie der Freitag: Baden, am See schlafen, eine Wasserschlacht am Zeltplatz und unser berühmtes Zapfenspiel. Dafür nimmt man einfach Tannenzapfen die am Boden liegen und bewirft sich damit. Haha. Was äußerst primitiv klingt, macht auf dem Festival aber tatsächlich Spaß. Genau wie mit Wasserpistolen schießen. Und genau dieser sorgenfreie Unsinn ist es, der das Wochenende so besonders und entspannend macht.
Am Samstagabend steht nichts mehr auf dem Plan, was Esra und mich Musikmäßig interessiert, aber an diesem Wochenende lassen wir uns immer auf neues ein.
Unser Highlight des letzten Abends ist definitiv der Aufritt von „Ostblockschlampen“. Electro und sowas ist echt nicht meins/unsers, aber es war einfach nur der Wahnsinn. Wir haben so viel getanzt, gelacht, sind gesprungen, haben uns umarmt und gefeiert. Da es der letzte Abend war, haben wir auch unsere Einwegkamera mitgenommen und viele Fotos geschossen.
Wenn ich mir die Fotos anschaue bekomme ich direkt wieder Gänsehaut. Man kann es auf Fotos oder auch Videos einfach nicht wiedergeben wie viel Spaß wir hatten und wie toll es jedes Jahr aufs neue ist. Ich liebe es vor der MainStage zu stehen und die laute Musik und den Bass zu spüren. Sich auf neue Musikrichtungen einlassen, einfach den Kopf ausschalten und Spaß haben. Dafür brauchen wir keine Drogen und betrunken waren wir auch nicht, haha. Die gemeinsame Zeit und dieses eine Wochenende im Jahr schweißt uns jedes Jahr mehr und mehr zusammen. Es kommen so viele unzählige Erinnerungen dazu und viele unvergessliche Momente.
An dieser Stelle grüße ich ganz herzlich unsere Campmitglieder, falls sie das lesen. Den heiligen Martin, den Camper, der Fake-Camper und der Fake-Tobi, der echte Tobi, Mimo und alle anderen.
Da wir jetzt schon am Ende angekommen sind, habe ich noch unsere Festival Pack- und Einkaufsliste für euch.
Das sind die Dinge die wir dieses Jahr mitgenommen haben und vielleicht erleichtern sie dem ein oder anderen das Packen fürs Festival.
Ich packe meine Taschen und nehme mit..
Basics:
- Zelt
- Stuhl
- Isomatte
- Schlafsack
- Schloss fürs Zelt
- Panzertape
- Klopapier
- Campingkocher
- Müllsäcke
Hygiene:
- Sonnencreme
- Taschentücher
- Desinfektion
- Mückenspray
- Deo
- Duschgel
- Zahnputzzeug
- Labello
- Abschminktücher
- Ohropax
- Haargummis
- Schminke (nur wenn man unbedingt will)
- Feuchttücher
- Bürste
- Medikamente
- Pflaster
Essen, Trinken & Haushalt:
- Pappbesteck & Teller, Becher
- Reiswaffeln
- Äpfel, Mandarinen aus der Dose (MIT LASCHE!)
- 5min. Terrinen
- Dosenravioli
- Gummibären
- Chips
- Croissants
- Milchbrötchen
- Vegane Aufstriche
- Pumpernickel
- Knäckebrot
- Wasser
- Alkohol
- Dosenbier
Sonstiges:
- Sonnenbrille
- Regencape
- Einwegkamera
- Powerbank
Wart ihr dieses Jahr auf einem Festival oder geht ihr noch auf eins? Wie findet ihr Festivals?
Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen und ihr habt einen kleinen Einblick in unser Wochenende bekommen.
Esra I LOVE YOU und danke für die wunderbare Zeit.
Nie ohne mein Martin!
Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit dem Helene Beach Festival entstanden.
Hat Spaß gemacht deinen Bericht zu lesen 🙂
Danke Rudi 🙂